Karte des Heiligtums unter dem Text
Wir befinden uns an einem Ort, an dem sich früher in einem niedrigen, einstöckigen Gebäude eine äußere Klosterpforte (Pförtnerloge) befand. Die heilige Schwester Faustina diente hier in ihrem letzten Lebensjahr mehrere Monate lang und hier kam Jesus in Gestalt eines armen jungen Mannes zu ihr. Die Pforte befand sich am Haupteingangstor, da die gesamte von einer Mauer umgebene Anlage ausschließlich für die Schwestern der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit und ihre Schülerinnen bestimmt war. Am Eingangstor befand sich damals eine große Inschrift: „Józefów” (ungefähr „Josefsstadt”), denn die Schwestern verdankten ihre Bitte um diese Stiftung dem hl. Josef und betrachteten ihn als Eigentümer dieses Anwesens. Der im neugotischen Stil nach dem Entwurf von Karol Zaremba erbaute Klosterkomplex wurde von Fürst Aleksander Lubomirski, einem Finanzier und Philanthrop, gegründet. Die Arbeit des Gründers sollte Mädchen und Frauen dienen, die ihr Leben verändern wollten, indem sie den Weg der Bekehrung einschlugen, an sich selbst arbeiteten und sich auf das Leben in der Gesellschaft vorbereiteten.
Das „Haus der Barmherzigkeit“, wie der für die apostolische Arbeit vorgesehene Ostflügel des Klostergebäudes genannt wurde, beherbergte zunächst 100–160 Schülerinnen, die freiwillig kamen, um ihr Leben zu verbessern. Im Laufe der Jahre wurden auch jüngere Mädchen aufgenommen, geschickt von ihren Eltern oder staatlichen Institutionen. Das Leben der Schwestern und Schülerinnen war erfüllt von Gebet, Arbeit und gut organisierter Freizeitgestaltung. In der Bildungsarbeit wurde vor allem auf Motive zurückgegriffen, die dem Glauben und der Achtung der Freiheit und Würde des Menschen entstammen. Auch die Arbeit spielte eine wichtige Rolle, da sie nicht nur eine Einnahmequelle, sondern auch ein Werkzeug zur Ausbildung christlicher Tugenden und rechtschaffener Charaktere war.
Durch dieses Tor und die Pforte traten alle ein, die im Klostergebäude wohnten oder Geschäfte machen wollten. Schwester Faustina durchlief es zum ersten Mal als Helena Kowalska im Januar 1926, als sie ihr Postulat abschloss und ein zweijähriges Noviziat absolvierte, nach dem sie noch ein halbes Jahr in Krakau blieb. Dann kehrte sie zu Exerzitien und ewigen Gelübden zurück (April-Mai 1933) und kam im Mai 1936 erneut für einen dauerhaften Aufenthalt. Ab September 1937 übte sie mehrere Monate lang an dieser Pforte ihre religiösen Pflichten aus. Das Tor des Klostergrundstücks wurde von einem Cherub bewacht, den sie sah, und an einem Herbsttag im Jahr 1937 besuchte sie Jesus selbst in Gestalt eines armen jungen Mannes. Er kam in arg zerrissener Kleidung, barfuß, ohne Kopfbedeckung; durchfroren, denn der Tag war kalt und nass. Er bat um eine warme Mahlzeit, und als er sie aß, meldete er sich bei ihr und sagte: Mir waren die Segenswünsche der Armen zu Ohren gekommen (…). Deine Barmherzigkeit (…) gefiel Mir und Ich verließ Meinen Thron, um die Frucht deiner Barmherzigkeit zu kosten (Tagebuch 1312).
An dieses Ereignis erinnert ein Flachrelief in der Halle des Gebäudes, das an der Stelle der ehemaligen Pforte errichtet wurde. Es beherbergt das „Haus des hl. Schwester Faustina“ mit Gästezimmern für Pilger und Exerzitienteilnehmer. Beim Empfang wurde in der rekonstruierten Nonnenzelle ein kleines Museum eingerichtet, in dem ihr Gegenstände der Apostelin der Barmherzigkeit Gottes sehen könnt: einen Altar aus ihrem Familienhaus, eine Lampe, mit der sie in Vilnius ihr Tagebuch schrieb, eine Tasse aus der Krakauer Mensa, ein Umhang und Alltagsgegenstände. Nur die Oberin verfügte über einen solchen separaten Raum, und die Schwestern lebten in großen Schlafzimmern, in denen kleine Zellen durch Leinwandschirme getrennt waren.
- Einfahrtstor
- „Haus der hl. Schwester Faustina” – Unterkunft, Museum
- Kloster
- „Antoninek” – Verein „Faustinum”
-
Kapelle des barmherzigen Jesus und Grab der hl. Faustina
- Oratorium – Ort des Todes der hl. Faustina
- Passionskapelle
- Basilika der Barmherzigkeit Gottes
- Kapelle der hl. Schwester Faustina – Italienische Kapelle
- Kapelle Communio Sanctorum – Ungarische Kapelle
- Kapelle des hl. Andreas – griechisch-katholische Kapelle
- Kapelle des Heiligen Kreuzes – deutsche Kapelle
- Kapelle Unserer Lieben Frau von den sieben Schmerzen – slowakische Kapelle
- Kapelle der ewigen Anbetung
- Aussichtsturm
- Ordensfriedhof
- „Haus der hl. Schwester Faustina” – Restaurants, Souvenirs, Vorträge
- Pastoralhaus – Unterkunft, Restaurants
- Jugenderziehungszentrum der hl. Schwester Faustina
- Infopunkt
- Einkaufspassage – Geschäft des Misericordia-Verlags
- Aula des hl. Johannes Paul II
- Parkplatz – PKW
- Parkplatz – Busse und PKW
- Toiletten
- Brücke der Barmherzigkeit – Übergang zum Sanktuarium des hl. Johannes Paul II und zur Straßenbahnhaltestelle.